Herbstliches plastikfrei genießen

Gastartikel von Petra Kress und Sabine Wanner

Es wird Herbst, es wird kühler und während die Lust auf Tomate-Mozzarella-Basilikum abnimmt, freuen wir uns wieder auf eine leckere Kürbissuppe, warmes Apfelkompott und Kartoffelauflauf mit knuspriger Kruste.

 

Doch - die Zutaten als unverpacktes Obst und Gemüse einzukaufen? Dies ist gar nicht so einfach, wenn man sich das Angebot in den Supermärkten anschaut.

Quelle: plastiksparen.de
Quelle: plastiksparen.de

Kürbisse, Äpfel, Kartoffeln sowie Birnen und Karotten brauchen wir jetzt als Zutaten. Klasse, denn die kommen alle aus einheimischer Ernte und wir können sie "direkt vor der Haustür" kaufen. So ist hier die Verpackung komplett überflüssig. Doch - klappt das wirklich?

 

Unverpacktes Obst und Gemüse einzukaufen ist aber gar nicht so einfach, wenn man sich das Angebot in den Supermärkten anschaut. Das liegt auch daran, dass selbst bei der momentan fülligen und frischen Ernte vor Ort, in den Supermärkten noch Äpfel aus Neuseeland, Chile und anderen Ländern liegen, zum Teil gibt es auch noch Äpfel aus dem letzten Jahr. Da hilft nur eines, immer genau schauen, auf Karton und Etikett oder auch mal das Marktpersonal ansprechen. Eine Auswahl Äpfel, Birnen und Karotten gibt es aber auch im Supermarkt lose zu kaufen. Im eigenen Beutel (mehrfach genutzter Gemüsebeutel oder ganz leichten Baumwollbeuteln) lassen sie sich dann einfach transportieren.

 

Unser Tipp, möglichst in allen Handtaschen und Einkaufstaschen wiederverwendbare Gemüsebeutel, Baumwollbeutel und klein zusammenfaltbare Einkaufsbeutel deponieren. Mit wenig Gewicht und klein zusammengefaltet merkt man sie kaum, man ist aber jederzeit gerüstet für Unverpacktes. 

Kartoffeln werden meistens gewaschen, direkt nach der Ernte behandelt, um nicht gleich zu sprießen und dann in Plastikbeutel verpackt. Im Biomarkt, auf dem Wochenmarkt, beim Bauern oder in kleinen regionalen Gemüsegeschäften kann man aber auch lose Kartoffeln kaufen. Dort liegen die „schmutzigen“ unbehandelten Kartoffeln lose zum selber Einpacken. Die Erde an den Kartoffeln verhindert das Austreiben der Kartoffeln auf natürliche Weise.

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Plastik sparen können wir auch, in dem wir größere Mengen auf einmal kaufen, anstelle der kleinen Mengen, die dann oftmals in Plastik verpackt sind. Dafür brauchen wir aber einen kühlen Lagerort. Dies kann ein Keller sein, oder auch das Gemüsefach im Kühlschrank. So können wir Obst und Gemüse reif, preisgünstig und ohne Plastikverpackung kaufen.

 

Nicht alle Äpfel lassen sich gleich gut lagern. Herbstapfelsorten wie ‚Gravensteiner‘ oder ‚Elstar‘ entwickeln ihre Reife im September und Oktober nach der Ernte, sind aber auch nach kurzer Lagerung, etwa bis Ende Dezember/Anfang Januar genussreife Winterapfelsorten wie ‚Jonagold‘ oder ’Cox Orange‘ entwickeln ihre Genussreife erst nach einer Lagerungszeit von ein bis mehreren Monaten. Erntezeit ist im Oktober und November.

 

Zur Lagerung geeignete Äpfel legt man in der Regel flach und nebeneinander, wobei alle beschädigten Früchte ohne Stiel sofort verbraucht werden sollten, denn sie können die anderen verderben. Kartoffeln dagegen werden am besten dunkel und kühl gelagert - der Keller ist meist der beste Ort.

 

Wenn man sich das erste Mal zum Lagern von Obst und/oder Gemüse entscheidet, beginnt man am besten mit kleinen Mengen um sicherzustellen, dass die Umgebungsbedingungen usw. passen. Am besten kontrolliert man wöchentlich, ob etwas dabei ist, das man sofort verbrauchen sollte.

 

Letztendlich ist unser Einkaufszettel unser Stimmzettel und wir sollten versuchen, wenigstens Schritt für Schritt eine Position darauf zu verändern. Also gibt es von nun an zum Beispiel Äpfel ohne Plastikverpackung oder Kartoffeln lose - Schritt für Schritt können wir gute Lebensmittel genießen und dabei gleichzeitig Plastik sparen und die Welt einen weiteren Schritt zum Besseren verwenden. Mach mit!

 

„Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann – tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde.“

Margaret Mead, US-amerikanische Ethnologin, gestorben 1978

Petra Kress
Petra Kress

Gastbeitrag von Petra Kress und Sabine Wanner.

Gemeinsam haben sie die private Initiative „Plastik sparen“ ins Leben gerufen und wollen zum Umdenken anregen:

  • vom Wissen, denn es gibt zu viel Plastik
  • zum Handeln, denn jede*r Einzelne kann dazu beitragen unsere Welt jeden Tag ein wenig schöner zu machen.

www.plastiksparen.de

Sabine Wanner
Sabine Wanner