Wie überwinde ich Negative Glaubenssätze?

Foto:  nexusplexus / 123rf.com 5298111
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Was sind „Glaubenssätze“?  Es sind – vereinfacht gesprochen – unsere „Brillen“, mit denen wir durchs Leben gehen, mit denen wir das Leben beurteilen und die in der Regel das, was wir schon immer gedacht haben, immer weiter verfestigen, wenn wir nicht bewusst gegensteuern. Und es gibt positive, neutrale und negative Glaubenssätze in jedem Menschen. Ein Gastartikel von Corinna Agrusow,  Holistic Coaching & Communication. 

 

Lothar Seiwert, der große deutsche Zeit- und Selbstmanagement-Papst, nennt einschränkende Glaubenssätze „mentale Gitterstäbe“, die es für ein glücklicheres Leben zu überwinden gelte.

 

„Was du wahrnimmst, ist das, was du für wahr nimmst.“

 

Aus NLP-Sicht (NLP = Neuro-Linguistisches Programmieren) würde man sagen:

 

„Die Landkarte ist nicht das Gebiet.“

Was meine ich damit? Nun, es ist aus meiner Sicht elementar wichtig zu verstehen, dass wir alle in unserer eigenen Bubble leben. Geprägt von unserer Kindheit, unserer Familie, unserer Sozialisation, unserer eigenen Erfahrungen etc. haben wir bestimmte Grundüberzeugungen, was die Welt um uns herum betrifft. Entsprechend diesen Prägungen nehmen wir auch unsere Umwelt wahr. 

 

Folgendes Beispiel möchte das verdeutlichen: 

Stellen wir uns eine Gruppe von vier Wanderern vor, die durch eine Stadt laufen, in der sie vorher noch nie waren. Würden wir sie anschließend bitten, uns einen möglichst objektiven Bericht über die Stadt zu schreiben, leuchtet uns doch sofort ein, dass wir niemals vier auch nur annähernd gleiche Berichte bekommen würden:

  • Die Architektin würde uns beschreiben, wie faszinierend die Häuser der Altstadt für sie waren, welche Materialien benutzt wurden und wie gut sie saniert worden sind 
  • Der Gärtner würde begeistert aufzeigen, wie sehr ihn die wunderschönen Bepflanzungen auf der Brücke und rund um den Markt beeindruckt haben.
  • Der dritte in der Gruppe leidet unter Knie- und Rückenschmerzen und würde wahrscheinlich das Kopfsteinpflaster, die vielen Stufen und die fehlenden Geländer beklagen.
  • Der vierte Wanderer, der sich seit Jahren sehnlichst ein Kind mit seiner Partnerin wünscht, würde vielleicht nur die vielen jungen und scheinbar glücklichen Familien um ihn herum sehen.

Ihr versteht, was ich meine?

Das ist die Bubble.

 

Du kannst ja mal kurz innehalten und dir überlegen, auf welche Aspekte du dein Augenmerk in einer für dich fremden Stadt richten würdest:

  • Wenn der Gärtner nun sagt: Ohne Pflanzen ist das Leben nicht lebenswert, so ist das seine Wahrheit. Die mag man teilen oder nicht.
  • Der Mann, der unbedingt Vater werden möchte, würde sagen: Ohne Kinder ist das Leben nicht lebenswert. Das ist wiederum seine Wahrheit.

Die Gedanken dahinter können positiv oder neutral sein („Das Leben mit so vielen Pflanzen um mich herum ist einfach nur schön!“) oder negativer Art („Warum straft mich das Leben?“). 

Negative Glaubenssätze sind mehr als einzelne Gedanken, sie sind ein ganzes Bündel von Gedanken zu einem Thema. Meistens haben sie Verstärker eingebaut wie „immer“ oder „nie“ - und neigen in der Regel zum Drama.

 

Ich hatte vor ein paar Tagen ein Coaching mit einer Frau, deren Arbeitsvertrag Ende des Jahres ausläuft. Man kann sich leicht ausmalen, welche Gedanken sie in ihrem Kopf bewegt und welche Ängste in ihr hochkommen:

  • In meinem Alter finde ich nie wieder was …
  • Wie soll ich das denn bitte schön erklären …
  • Nie wieder werde ich einen solch tollen Job bekommen …
  • Ich werde meine Wohnung verlieren und bei meiner Mutter wieder einziehen müssen.
  • Das Leben ist so ungerecht!
  • Immer passiert mir so etwas!
  • Nie kann es auch mal leicht gehen!

Ein einzelner negativer Gedanken und ein Glaubenssatz unterscheiden sich auch in der Menge von gespeicherten Energien, die darin steckt.

 

Gedanken machen Gefühle.

Unser Emotional-Körper reagiert sofort auf unsere Gedanken. Hast du dir das schon mal bewusst gemacht?

Wenn ich dich auffordere: Denk an den letzten Streit mit deinem Partner – wie geht’s dir? Schon wirst du eine Reaktion im Körper spüren, nicht wahr? Und diese Reaktion unterscheidet sich ganz bestimmt von: Denk an einen wunderschönen, sonnigen Urlaubstag am Meer. 

 

Darum geht es. Das ist für mich der entscheidende Punkt: Glaubenssätze, die dich einschränken, blockieren, dich von deinen Potenzialen fernhalten, dein System in Angst und Schrecken versetzen … haben unendlich viel deiner Energie gespeichert. 

 

Deswegen geht es beim Auflösen, bei der TRANSFOMRATION von Glaubenssätzen durch Energie- und Bewusstseinsarbeit, so wie ich sie praktiziere, um die Rückgewinnung von Energien, die deinem System dann wieder für andere Kreationen zur Verfügung stehen kann.

 

5 Schritte zum Auflösen von blockierenden Glaubenssätzen

Ich nenne dir abschließend fünf Schritte, die aus meiner Perspektive notwendig sind, um sich erfolgreich mit dem Thema „Blockierende Glaubenssätze“ auseinanderzusetzen:

  1. Bewusstsein
    Es braucht überhaupt erstmal das Bewusstsein, dass dich Glaubenssätze einschränken können. Ganz allgemein und natürlich zu bestimmten Themen. Das kann man z.B. durch Aufschreiben hinbekommen.

  2. Bewusstes Atmen
    Wie oben ausgeführt, hängt an jedem einzelnen Glaubenssatz eine Menge Energie, die wir im Körper spüren können. Setze dich also hin, spüre in deinen Glaubenssatz (besser in deine Angst) hinein und atme sie dann aus.  Beim Einatmen stellst du dir vor, wie goldenes Licht in deinen Körper fließt. Beim Aufatmen stellst du dir vor, wie dunkle Energien deinen Körper verlassen.

  3. Affirmationen
    Affirmationen sind grundsätzlich nicht verkehrt, beachte aber bitte, dass sie allein auf deinen Mental-Körper zielen und die Emotionen davon recht unbeeindruckt sein werden. Affirmationen eignen sich bei einzelnen blockierenden Gedanken, aber meiner Erfahrung nach nicht besonders gut bei einem ganzen Bündel davon, also bei Glaubenssätzen. Wenn du Glaubenssätze sprichst („Ich schaff das!“), dein Ego dir aber sofort ein gehässiges: „Ja, wie denn?“ entgegenschleudert, wirst du mit Affirmationen allein nicht weit kommen.
  4. Lerne eine Mental-Methode
    Es gibt viele, gute Mental-Methoden – suche dir eine aus, lerne sie und wende sie an.
  5. Such dir Hilfe
    Wenn du allein nicht aus deinen Mustern rauskommst, was bei tief sitzenden Glaubenssätzen wahrscheinlich ist, nimm Hilfe in Anspruch! Alles andere ist aus meiner Sicht vergeudete Energie und Lebenszeit!

 

Übung macht den Meister

Erfolg mit allen energetischen und Bewusstseins erweiternden Methoden kommt – wie bei allem im Leben - nur durch regelmäßiges TUN. Ich wünsche Dir viel Erfolg und Freude beim Loslassen deiner alten Themen.


Corinna Agrusow

Gebürtige Hessin, wohnt und arbeitet im Rhein-Main-Gebiet zwischen Hanau und Frankfurt im schönen Maintal-Hochstadt.  "Meine Leidenschaft - neben meinem Garten und dem Wandern - ist es, Menschen dabei behilflich zu sein, alte Energien und Ballast loszuwerden. Und ihnen so zu mehr Leichtigkeit, Energie, Klarheit und Gelassenheit zu verhelfen." 

www.corinna-agrusow.de