Mit Kräutern und Gewürzen glücklich durch den Advent

123rf.com Nr. 21199360 | Marina Pissarova
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Im Dezember und mit dem Advent kommt auch gleichzeitig die dunkelste Jahreszeit heran. Es wird ruhig und die Natur ist manchmal in der Eiseskälte wie erstarrt. Mit der Wintersonnwende ist am 21. Dezember der Tiefpunkt überschritten.  Kein Wunder, dass wir diese Jahreszeit mit dem Anzünden von Kerzen, Lichtern und himmlischen Sinnesreizen begehen. Wohl kaum einer kann sich ihnen entziehen. 

 


Artikel von Dr. Claudia Röll-Bolz



Was weht uns da nicht alles an Düften entgegen: Zimt, Anis, Tannenzweige, Sternanis, Kardamom und viele andere, die uns inspirieren und Erinnerungen wecken. Duftende Gebäcke locken uns zum Verzehr. Aber wussten Sie auch, dass viele der Weihnachtsgewürze ausgezeichnete Heilmittel für die Seele und bei Frauenbeschwerden sind?

 

Vielleicht kennen Sie den Film „Die Hüterin der Gewürze"? In Indien werden Gewürze als magisch und höchst heilsam angesehen, nicht zuletzt auch bei seelischen Verstimmungen und Problemen. Auch in unserer westlichen Welt belegt eine jahrtausendealte Tradition sowie neuere Forschungen, dass die duftenden und wohlschmeckenden Substanzen sowohl den Sinnen als auch unserer Seele gut tun.

 

Mir persönlich liegt die heilende Wirkung der Kräuter und gerade der Gewürzpflanzen sehr am Herzen, weil ich mich in meinem Studium der Lebensmittelchemie und als Heilpraktikerin intensiv damit befasst und so meine eigenen Beobachtungen gemacht habe. So möchte ich Ihnen einige wohltuende Kräuter vorstellen, mit denen Sie sich und Ihren Lieben im Advent Gutes tun können.

Mistel-Tee gegen hohen Blutdruck

Die Mistel ist ein Symbol für ungebrochene Lebenskraft und verwoben mit den Bräuchen um die Wintersonnwende. Mit ihr verbinden die Menschen Kraft, Schutz und Heilung. In England gibt es den schönen Brauch, dass die Menschen sich unter einem Mistelzweig küssen. 

 

In der Naturheilkunde gibt es einige Bereiche, bei denen die Mistel Anwendung findet:  Als Tee oder Tinktur hilft sie bei leicht erhöhtem Blutdruck, bei Blutandrang im Kopf und dadurch bedingte Kopfschmerzen, bei Schwindel, Reizbarkeit und nervösen Herzbeschwerden. Gerade in der stressigen Zeit vor Weihnachten kann uns die Mistel deshalb Gutes tun. Ein Mistel-Tee hilft, den Blutdruck zu regulieren.

 

 

So bereiten Sie den Mistel-Tee:

 

Übergießen Sie 1 Teelöffel Mistelkraut mit 250ml kaltem Wasser und lassen diesen Ansatz 8-10 Stunden, am besten über die Nacht, ziehen. Am nächsten Morgen seien Sie ab und erwärmen auf Trinktemperatur. Trinken Sie die eine Hälfte morgens, die andere Hälfte abends. Mit diesem Tee können Sie eine Kur für vier bis sechs Wochen machen.


Zimt verschönt den Winter

Zimt wärmt und tröstet. Dem Zimt wird eine desinfizierende und krampflösende, durchblutungsfördernde, beruhigende und stimmungsaufhellende Wirkung nachgesagt. So wird Zimt traditionell vor allem bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Durchfall – auch im Zusammenhang mit der Periode - eingesetzt, aber auch bei Entzündungen, Rückenschmerzen, Erkältungskrankheiten.

 

Im indischen Ayurveda hat Zimt einen hohen Stellenwert - so wird er sowohl in der Ernährung als auch bei bestimmten Störungen (zum Beispiel bei Wechseljahresbeschwerden) empfohlen. Auch in der traditionellen Chinesischen Medizin wird es als Heilmittel, beispielsweise bei innerer Kälte, Anspannung und Kreislaufschwäche verwendet. 

 

Achten Sie hier beim Einkaufen auf eine hohe Qualität: Die Zimtstangen sollten von der Rinde ausgewachsener Stämme gewonnen werden, weil hier der Gehalt an ätherischen Ölen und an Wirkstoffen am höchsten ist. Ceylon-Zimt ist gegenüber Cassia-Zimt die bessere Wahl da er weniger Cumarin enthält.

Sie können Zimt in Süßspeisen, Apfelkompott, aber auch in Currys, Tee, Glühwein und Suppen verwenden. 

Vanille, die Königin der Gewürze

Die Vanille gehört zu den Orchideenpflanzen und stammt aus Mexiko. Heute wird sie hauptsächlich in Madagaskar, Indonesien und auf den Komoren angebaut.

 

Die Vanille wirkt auf entspannte Weise anregend und belebend. Sie hilft, das eigene Gleichgewicht wieder zu finden, indem sie bei Stress entspannt und bei Müdigkeit anregt. Sie kann sanft den Gallefluss anregen und den Darm stärken. Das hilft dabei, süße und fette Speisen zu verdauen - ein Grund, warum viele sie gerade bei solchen Gerichten gerne als Gewürz wählen. In ihren Ursprungsländern wird die Vanille auch als sanfte Hilfe bei Menstruationsbeschwerden eingesetzt.

 

Bereiten Sie sich an kalten Winternachmittagen einen Vanille-Kaffee:

 

  • 4 Tasse Sahne.
  • Mark einer Vanilleschote,
  • dann mit heißem Mokka auffüllen.
  • Dann in Ruhe bei Kerzenlicht genießen.
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Ingwer-Bad bei kalten Füßen

Ingwertee ist ja in aller Munde, aber wussten Sie, dass Ingwer auch zum Baden verwendet werden kann?

Ein Ingwer-Fußbad verleiht eine wohltuende und langanhaltende Wärme.

Ich empfehle es meine Patientinnen auch bei schmerzhaften Unterleibsbeschwerden.

 

Und so wird’s gemacht:

  • Ein etwa 4 Zentimeter großes Stück Ingwer kleinschneiden oder reiben und für 20 Minuten in 500 ml Wasser sanft köcheln.
  • Dieser Sud wird durch ein Sieb gegossen und dem Fußbadewasser hinzugegeben,
  • er sorgt für intensive Durchblutung und wohlige, von den Füßen aufsteigende und länger anhaltende Wärme.

Gemütsaufhellender Tee

Gegen Winterblues helfen vor allem Pflanzen mit wärmebildenden Eigenschaften wie Ingwer. Dazu kommen leicht stimmungsaufhellende Pflanzen wie Johanniskraut und Salbei. Süßholz und Zimt helfen zusätzlich gegen die gesteigerte Lust auf Süßes und Heißhungerattacken die bei trüber Stimmung in der kalten Jahreszeit typisch sind.

 

Meine Empfehlung für ein Teerezept, das Sie sich selbst mischen können:

  • 30 g frische Ingwerwurzel
  • 20 g Salbei
  • 20 g Johanniskraut
  • 10 g zerkleinerte Zimtrinde
  • 10 g Ringelblumen
  • 10 g Lavendel
  • 10 g zerkleinertes Süßholz

Und nun wünsche ich Ihnen eine entspannte und besinnliche Adventszeit, mögen Sie gesund und froh bleiben und ein bisschen Freude mit Ihren Lieben teilen!

 

 

 

Weihnachtslieder und auch Plätzchenduft

Hängen wieder in der Luft.

Verheißen uns: Bald ist’s so weit,

Es ist Advent, die Weihnachtszeit.

Doch:

Was ist das Wichtigste im Advent?

Plätzchen und dass ’ne Kerze brennt?

Nein:

Das Wichtigste ist die Besinnlichkeit!

 

 

(unbekannter Verfasser)

Und so geht es:

 

  • Stellen Sie sich selbst eine Teemischung her.
  • Die Zutaten gut mischen und in einem luftdichten Gefäß aufbewahren.
  • Pro Tasse 2-3 TL.
  • Trinken Sie davon 2-3 mal täglich eine Tasse.

Dr. Claudia Röll-Bolz

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