Nackenschmerzen

Ursachen, Übungen und Vorbeugung

Gesunder Schlaf (Bild #198084744 | © Photography by APD - Fotolia.com)
Gesunder Schlaf (Bild #198084744 | © Photography by APD - Fotolia.com)

Der Hals- und Nackenbereich ist eine überaus empfindliche Stelle an unserem Körper, zumal sie auch durch ihre Beweglichkeit viel strapaziert wird. Kopfbewegungen und -positionen verändern die Konstitution der Halswirbel, die ja sozusagen das Ende der Wirbelsäule bilden und gleichzeitig mit ihr und dem Kopf verbunden ist. Das bedeutet, dass sich eine ungünstige Stellung der Nackenwirbel auf den gesamten Körper auswirken kann. 


Gastartikel von Hannes Bodlaj 

 


Doch wie können wir uns im Schlaf nackenfreundlich betten, welche Verhaltensweisen können Nackenschmerzen vorbeugen und wie sollten tägliche Übungsabläufe für die Entspannung des Nackens aussehen?

Wie sich die Schlafposition auf den Nacken auswirkt

In der Nacht verändern wir zwar ein paar Mal die Position, aber alles in allem bleibt der Kopf für eine recht lange Zeit in derselben Position in Relation zum Oberkörper. Je länger man in einer gewissen Stellung verharrt, desto intensiver wird sie. Nun ist es aber so, dass der Nacken im direkten Spannungsfeld liegt und auf ihn die Last einer eventuell ungünstigen Kopfposition abgewälzt wird. Wird die Halswirbelsäule zu einer Seite überspannt bzw. gekrümmt, übt das Stress auf die Wirbel und somit auf den Nacken aus.

 

Wichtig ist daher bei der Schlafposition, den Nacken eben nicht zu überstrecken – ganz egal in welche Richtung. Der Kopf, und somit auch Hals, Nacken und die Wirbel, sollten eine gerade Verlängerung zur restlichen Wirbelsäule bilden. Nun bietet der Körper mehrere Seiten an, auf denen man schlafen kann und je nachdem, auf welcher man zu liegen kommt, wird der Nacken in eine andere Richtung gedehnt. Fragt sich nur noch, wie man den Kopf am besten wieder in Position bekommt.

Nackenschmerzen täglich vorbeugen

Ist schon mal für einen geruhsamen und nackenschonenden Schlaf gesorgt, gibt es natürlich noch diverse andere Möglichkeiten, für den Nacken zu arbeiten. Dazu gehören sowohl vorbeugende als auch lindernde Übungen und körperliche Tätigkeiten. Außerdem gilt, sozusagen auch schon prophylaktisch, bewusst auf die Kopf- und Nackenposition zu achten und eventuelle Spannungen laufend zu korrigieren.

 

Die Schulter- und Nackenpartie ist eine, die wir gerne und viel anspannen: Wenn uns kalt ist, wir uns erschrecken, wenn wir uns getrieben fühlen, oder mit anderen Worten, gestresst sind. Dem ist ganz einfach Einhalt zu gebieten, etwa dadurch, dass man sich regelmäßig an diese Körperstelle erinnert und beobachtet, wie angespannt die dortigen Muskeln gerade sind. Laufendes loslassen der Spannung und Korrektur der Haltung verstärkt die Verspannung zumindest schon mal nicht.

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Außerdem stärken bzw. entspannen spezielle Trainingseinheiten, Schwimmen, oder Yoga und Meditation die Nackenmuskeln. Gestärkte Muskulatur tut sich leichter den Kopf zu halten und verspannt sich weniger schnell und Übungen, die einen generell zur Ruhe kommen lassen, nehmen den Stress raus, der uns dazu verführt die Nacken- und Schulterpartie anzuziehen.

Nackenübungen fürs Büro

Früher in diesem Text war bereits die Rede davon, dass durch die Wirbelsäule eine Fehlstellung des Nackenbereichs der gesamte restliche Körper beeinträchtigt werden kann. Dieses Spiel lässt sich auch umgekehrt spielen. Wenn der Körper, speziell der Rücken, eine ungünstige Position einnimmt, wird auch der Nacken beansprucht. Man denke an die Sitzposition im Büro, die bei manchen Schreibtisch- und Schreibtischstuhl-Anordnungen nicht wirklich vorteilig gestaltet ist.

 

Um dem entgegenzuwirken, wurde eine Vielzahl an Übungen entwickelt, die sich vor Ort im Büro (und natürlich auch zuhause) ausgleichend in den Arbeitsalltag integrieren lassen. Sie helfen sowohl bei der Vorbeugung von Nackenschmerzen, als auch akut bei deren Linderung.

 

Wichtig bei diesen Übungen ist, dass Sie nicht versuchen die Schultern so weit wie möglich nach oben oder unten zu ziehen. Lassen Sie sie locker kreisen, damit die Muskeln sich auch entspannen können und sich nicht wieder zusätzlich verkrampfen. Eine ruhige und tiefe Atmung unterstützt das Unterfangen.

Yoga für die Nackenentspannung zwischendurch

Yoga wird fast schon als Allerheilmittel angepriesen. Wo auch immer etwas wehtut, oder besonders empfindlich ist, wird Yoga angeboten. Tatsächlich liegt es im Kern dieser Art der Körperarbeit, auf den Körper zu achten und ihn ins Gleichgewicht mit dem Geist und dem Atem zu bringen. Werden die Übungen unter diesen Vorzeichen durchgeführt, sind auch Nackenschmerzen nicht vor ihnen gefeit.

 

Vorsicht sei aber geboten, wenn man verkrampft versucht, die Übungen zur Perfektion auszuführen. Das ist an Kontraproduktivität fast nicht zu übertreffen und schießt am eigentlichen „Ziel“ von Yoga vorbei. Speziell bei Übungen, die den Nacken entspannen sollen, soll es auch nur darum gehen. Um Entspannung, und nicht um Perfektion.

 

Achten Sie bei den Übungen zusätzlich speziell auf den Kopf- und Nackenbereich. Lenken Sie Ihren Atem in diese Bereiche und nehmen Sie sich Zeit dafür. Fünf Minuten täglich mögen vielleicht ausreichen, aber nicht zwischen Dienstschluss und dem nächsten freizeitstressigen Termin. Eine gewisse Entschleunigung wird Ihnen auch Ihr Nacken danken.

 

Nackenschmerzen können unerträglich sein. Vor allem dann, wenn sie Richtung Kopf ausstrahlen, oder gar den Kopf unbeweglich machen. Der/die ein/e oder andere hat oder hätte sich in solchen Fällen wohl gerne mit Schmerztabletten therapiert, aber das kann man leider nicht als Patentlösung annehmen. Gerade unbeachtete Nackenschmerzen über längeren Zeitraum können im schlimmsten Fall sogar zu einem Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule führen.

 

 

Daher sollten Sie besser langfristig auf sich achten, die Kopfposition und Nackenspannung beim Schlaf, im Büro und auch sonst beobachten und wenn nötig anpassen.


Gastautor: Hannes Bodlaj

Als Geschäftsführer eines Onlineshops für Massivholzmöbel beschäftigt sich der Autor selbst schon sehr lange mit dem schwierigen Thema „Nackenschmerzen“. Was er in seinem Alltag und in seiner langjährigen Berufserfahrung alles mitnehmen konnte, versucht er dabei stehts, an Interessierte weiterzugeben.

Weitere Informationen: www.lamodula.de