GemmotherAphie: Das beste aus der knospe

Geschenke aus der Natur gibt es nicht nur an Weihnachten. Ein besonderes Beispiel dafür ist die Gemmotheraphie als Teil der Pflanzenheilkunde.


Artikel von Simone Lücke

Heilpraktikerin, zertifizierte DWP®-Therapeutin,  zertifizierte Hypnotherapeutin (DVH), ausgebildeter Sporthypnose-Coach (TMI), Referentin, Seminarleiterin, Autorin


Für die Gemmo-Mittel (Gemma, lat. Knospe, Auge, Edelstein) wird das lebendigste einer Pflanze verwendet: Das Embryonalgewebe einer Knospe von Bäumen und Sträuchern. Um die Inhaltsstoffe wie Enzyme, pflanzliche Eiweiße, Pflanzenhormone, Bitterstoffe oder ätherische Öle für den Menschen nutzbar zu machen, werden im Frühling die frisch gesammelten Knospen zerkleinert und in einer Mischung aus Ethanol und Glyzerin eingelegt. Dabei werden der Knospe die Wirkstoffe entzogen (Mazeration). Später wird dieser Auszug gefiltert und nochmals mit Glycerin und Alkohol verdünnt.

 

Durch den Einsatz von Glycerin bleiben die pflanzlichen Eiweiße erhalten und werden somit nicht zerstört (denaturiert). Die Gemmo-Mittel schmecken süß, sind dennoch für Menschen mit Diabetes mellitus geeignet und führen nicht zu einem sauren Milieu in der Mundhöhle. Sie bewirken daher keine Mundfäule (Karies).

Ursprung der Gemmotheraphie

Die Gemmotherapie wurde in den 1950er Jahren von dem belgischen Arzt Pol Henry begründet. Er suchte damals eine schnell wirkende und effektive Möglichkeit, positiv auf den menschlichen Organismus einzuwirken. Seit damals ist dieser Bereich der Pflanzenheilkunde u.a. in Frankreich, Belgien und der Schweiz zu finden. In Deutschland und Österreich werden diese Mittel immer bekannter und beliebter. 2011 folgte die Aufnahme in das Europäische Arzneibuch. Auch Hildegard von Bingen (1098-1179) beschrieb schon damals die Kraft der Bäume und Pflanzen als Viriditas (Grünkraft).

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Anwendung von Gemmo-Mittel

Die Gemmo-Mittel können sowohl bei akuten als auch bei chronischen Erkrankungen angewendet werden – bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen. Meistens werden die Präparate als Einzelmittel angewendet. Oft ist es jedoch sinnvoll, eine Kombination aus zwei Mitteln zu verabreichen, die im Abstand von wenigen Minuten eingenommen werden.

 

Die Anwendung ist denkbar einfach: Das entsprechende Mittel wird mit zwei Sprühstößen auf die Mundschleimhaut aufgesprüht. Bei akuten Erkrankungen stündlich, bei chronischen ein bis fünf Mal am Tag.

Der Wirkstoff kann somit direkt in den Blutkreislauf aufgenommen werden. Durch die Umgehung des Magen-Darm-Traktes kann es zu einer schnelleren Reaktion im Körper kommen.

Wirkung von Gemmo-Mittel

Diese Präparate regen den Zellstoffwechsel und die Zellerneuerung an. Sie unterstützen die Ausscheidungsorgane und beeinflussen positiv die Hormondrüsen, den Bluteiweißgehalt und das Immunsystem.

Es gibt Mittel, die z.B. entzündungshemmend oder auf den Hormonhaushalt einer Frau wirken. Die nachfolgenden Mittel setze ich gerne ein:

  • Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
    Sie ist das Grundmittel der Gemmo-Therapie und lässt sich gut kombinieren. Sie ist das Erste-Hilfe-Mittel, wenn sich eine Erkältung ankündigt und wird auch als „pflanzliches Cortison“ bezeichnet. Ribes nigrum wirkt entzündungshemmend, unterstützt das Immunsystem, wirkt positiv auf die Nebennieren in anstrengenden Lebensphasen und kann auch bei Allergien eingesetzt werden.

  • Heckenrose (Rosa canina)
    Rosa canina kann bei vielen Viruserkrankungen wie z.B. Schnupfen und Halsschmerzen eingesetzt werden. Sie unterstützt, wie die Schwarze Johannisbeere auch, die Körperabwehr (Immunsystem) ist endzündungshemmend und schmerzlindernd bei z.B. Kopfschmerzen. Die Heckenrose ist das Mittel der Wahl bei hartnäckigen und wiederkehrenden Erkältungen.

  • Linde (Tilia tomentosa)
    Die Linde wird zur Stärkung der Nerven ausgewählt. Sie wirkt beruhigend, unterstützt den Schlaf, hemmt Entzündungen und kann die Muskulatur entspannen. Sie ein wichtiges Mittel bei Ängsten.
  • Walnuss (Juglans regia)
    Die Walnuss ist die Hüterin der Grenzen und wirkt auf die inneren Häute im Magen-Darm-Trakt und auf die äußere Haut. Einsatzgebiete sind: Verdauungsstörungen, Hauterkrankungen und Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas).

  • Himbeere (Rubus idaeus)
    Dieses Gemmo-Mittel unterstützt die Frau in allen Lebensphasen. Sie kann die Hormondrüsen (Schilddrüse, Nebennieren, Geschlechtsdrüsen) regulieren, wirkt krampflösend und schmerzstillend. Die Himbeere gilt als DAS Frauenmittel in der Gemmo-Therapie.
Walnuss-Knospe (Bild Simone Lücke)
Walnuss-Knospe (Bild Simone Lücke)

Ich habe die Gemmo-Mittel als sanfte und zuverlässige Therapieform kennengelernt, die ich gerne selber nehme und meinen Kindern verabreiche.


Autorin: Simone Lücke

 

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