Ein idyllisches kleines Häuschen mitten im Grünen und am besten kann man Haus und Hof auch noch überallhin mitnehmen: Als Tiny-House-Besitzer können wir uns diesen Wunsch erfüllen! Doch eine wichtige Frage bleibt: Wie sorgen wir in den kalten Monaten für wohlige Temperaturen in unseren vier Wänden? Braucht es immer einen Holzofen oder kann es auch eine Elektroheizung sein, deren Strom wir selbst erzeugen? Sehen wir uns das Ganze doch einmal ein wenig genauer an.
Gastartikel von Bernhard Passler
Viele angehende Tiny-House-Bewohner stehen vor der großen Herausforderung, ein geeignetes Heizsystem auszuwählen. Frieren ist schließlich keine Option – möglichst unabhängig und nachhaltig soll die Heizmethode aber auf jeden Fall sein! Um das alles unter einen Hut zu bringen, muss eine Heizung im Mini-Haus…
Das Heizen per Holzofen gehört zu den wohl am weitest verbreiteten Heizmethoden bei Tiny-House-Besitzern. Eigentlich ganz klar, denn so sind wir nicht auf das Versorgungsnetz angewiesen. Und wer liebt es schließlich nicht, im Winter vor dem knisternden Ofen zu sitzen und die Seele baumeln zu lassen? Ganz so einfach ist das Heizen mit Holz dann aber doch nicht. Da stellt sich die Frage, ob es nicht vielleicht eine andere Lösung gibt? Doch zunächst mehr zum Holzofen.
Das Heizen mit Holz erzeugt die wohl angenehmste Wärme, da sind wir uns vermutlich alle einig! Die Profi- und Hobbyköche unter uns wissen außerdem, dass sich so manch ein Holzofen ideal für die Zubereitung diverser Speisen eignet. Ein autarkes und nachhaltiges Leben wird damit einfacher, da man nicht zwingend auf Strom angewiesen ist – zumindest nicht, was das Heizen und Kochen betrifft. So kann man sich jederzeit ein heißes Wasser aufstellen oder eine leckere Suppe kochen, selbst wenn es mal keinen Strom gibt.
Allerdings benötigt ein Holzofen relativ viel Platz und ist ganz schön schwer. Denken wir dann an die 3,5 Tonnen Maximallast, kommen wir schon ganz schön ins Schwitzen (und nicht wegen der Ofenwärme!) – geht sich das wirklich noch aus? Zudem müssen Holz oder Pellets an einem möglichst trockenen Ort gelagert werden. Das bedeutet wieder mehr Gewicht und Platzverlust. Immerhin gibt es mittlerweile einige kleinere Modelle, die zumindest ein bisschen Gewicht einsparen.
Eine andere erprobte Heizvariante für Tiny Houses sind Infrarotheizungen. Diese schmalen Heizungen finden in jeder noch so kleinen Ecke einen Platz und wärmen unsere vier Wände mittels Infrarotstrahlung.
Dank dem geringen Gewicht lassen sie sich problemlos an der Wand montieren. Es gibt sie sogar in multifunktionalen Varianten, etwa als Spiegel oder Bild. Nicht schlecht, schließlich soll es in unserem Mini-Zuhause auch wohnlich zugehen! Mit dieser Heizmethode sind Deko und Wärmequelle in einem vereint – und schon wieder haben wir in unseren kleinen Häuschen ein paar Zentimeter eingespart.
Die erzeugte Wärme kann zwar nicht ganz mit der eines Holzofens mithalten, hebt sich aber doch deutlich von „normalen“ Heizkörpern ab. Vorstellen kann man sich die Wärme wie einfallende Sonnenstrahlen. Vor trockener Raumluft braucht man bei Infrarotheizungen übrigens keine Angst zu haben.
In Sachen Nachhaltigkeit und Autarkie scheint diese elektrische Heizung auf den ersten Blick aber eher unpassend zu sein. Ist sie also wirklich eine gute Alternative zum Holzofen und wie sieht es mit der Stromversorgung aus?
Wollen wir in unserem Tiny House eine Infrarotheizung installieren, brauchen wir also Strom. Doch woher nehmen? Brauchen wir am Ende doch das öffentliche Versorgungsnetz? Nein, nicht zwingend! Die Lösung für dieses Problem sind Photovoltaikanlagen. Sie gehören quasi zur Grundausstattung eines Tiny Houses und sind vorwiegend auf dem Dach zu finden.
Photovoltaikanlagen sind die ideale Möglichkeit, selbst Strom zu erzeugen. Doch aufgepasst: Ein Energiespeicher für überschüssige Energie darf nicht fehlen, sonst sitzt man im Winter im Dunklen.
Wer auf Nummer Sicher gehen will und die Möglichkeit hat, greift dann doch zumindest phasenweise auf einen öffentlichen Stromanbieter zurück. Hier besteht die Möglichkeit, einen geeigneten Ökostrom-Dienstleister zu wählen und der Umwelt so trotzdem etwas Gutes zu tun.
Wie wir gesehen haben, sind Tiny Houses nicht automatisch auf Holzöfen angewiesen. Selbst Elektroheizungen, wie die Infrarotheizung, finden in den kleinen Häuschen ihren Platz und haben den ein oder anderen Vorteil. Besonders empfehlenswert ist eine Kombination aus Holz- und Infrarotheizung. So bleiben unsere Tiny Houses immer kuschelig warm und wir sind nicht an einen fixen Ort gebunden, sondern können unsere Zelte da aufschlagen, wo es uns hinzieht. Mal ehrlich – was gibt es Schöneres?
Disclaimer: Bernhard Passler ist Mitarbeiter der heatness® GmbH aus Österreich. Wir sind darauf angesprochen worden, ob wir den Artikel aufnehmen. Wir haben diesen Mehrwertartikel gern veröffentlicht. Wir haben dafür kein Entgelt erhalten.