Fühle deine Sinnhaftigkeit,

Manchmal ist die Frage gar nicht so deutlich, es ist eine unterschwellige Unzufriedenheit oder auch Sinnlosigkeit im Tun. Wenig Kraft. Oft mögen wir auch nicht hinhören und würden die Stimme gerne im Keim ersticken. Was wenn die Stimme verlangt, dass wir unser ganzes Leben auf den Kopf stellen, wenn wir ihr erstmal Gehör schenken? Das macht Angst und setzt unser System in Alarmbereitschaft. Was unsere Existenz gefährdet, wird ignoriert, bekämpft oder lässt uns erstarren.

Wenn ich dir jetzt sage, dass die Stimme eine herzliche Einladung zu dir selbst ist und eine Kraft für dein Leben in sich trägt, dass dich nahezu schweben lässt - würdest du wagen, zuzuhören?

Was würdest du dann hören? Wären auch Bilder dabei? Was hörst du ganz deutlich? Gibt es da auch noch leisere Töne, die du zu überhören drohst? Was möchtest du laut hören? Was leise? Und wann stellt sich der innere Kritiker ein, der dir glaubhaft sagt, das es eh nicht möglich ist? RUUUUHHEEEE - ja, das wäre schön.

Ruhe stellt sich ein, wenn du der Stimme folgst.

Sie ist ein Ruf, der gehört werden möchte und bestenfalls nicht aufgibt, bis du es tust. Gibt er vorher auf, hast du dich wahrscheinlich erfolgreich maximal abgestumpft, den Kontakt zu deinem inneren Kern, deiner Kraft verloren. Die gute Nachricht: es gibt immer einen Weg zurück in diese Kraft!

Ich habe mich 2016 selbstständig gemacht, ich wollte nach der Elternzeit absolut nicht mehr in meinen Job zurück. Ich bin immer gern arbeiten gegangen, aber jetzt wollte ich meine Energie einfach nicht mehr dafür nutzen, um gefühlt gegen Windmühlen zu kämpfen, Feuer zu löschen und das Schlimmste zu verhindern.

Ich wollte aus dem Vollen schöpfen und durch die Arbeit nur noch Kraft schöpfen.

Daher habe ich das, was ich gerne mache und das, was ich gut kann, kombiniert. Auch hier weiß ich, als Begleiterin beruflicher Orientierung, dass es immer einen Weg gibt. Oft muss man dazu gar nicht den Job wechseln - meine Klienten verlieben sich auch oft wieder in den eigenen Job, sobald sie ihre Handlungsfelder- und Fähigkeiten entdecken.

Obwohl ich meinem Herzen gefolgt bin, gutes Feedback bekam und sich erste Erfolge schnell verzeichneten, fehlte etwas. Berufung - ein großes Wort, schon etwas zu spirituell für mich und dennoch bin ich immer wieder daran hängen geblieben. Ich entschied mich für meine Klienten eine Ebene tiefer zu gehen und selbst Berufungscoaching als Selbsterfahrung und als Weiterbildung anzugehen. Ich hatte ehrlich gesagt großen Bammel vor der Selbsterfahrung! Was, wenn rauskommt, dass mein Business doch nicht die Erfüllung ist? Was wenn ich mich verrant habe? Das würde mich wütend, traurig und beschämt gleichzeitig machen. Raus aus der Komfortzone, schon wieder - und rein in die nächste Lernzone. Und ich muss sagen, die Übung macht es dann auch immer leichter. Ich kann mich mittlerweile auf Lernzonen, samt all der selbst-sabotirenden Stimmen, freuen.

Ich saß also im Workshop, maximal gestresst, das Herz raste und ich lernte eine neue Seite an mir kennen. Die Gefühle waren sehr intensiv und ich kam ins Spüren. Das Ergebnis war absolute innere Stille, ich war im Sein angekommen und wollte auch gar nicht mehr raus. Im wahren Leben bin ich zu 99% im Machen, auch gut, aber kräftezehrend. Ich habe viel über meinen inneren Kern gelernt, mein purpose kam einfach Stück für Stück aus mir heraus und es hat gut getan sich selbst so zu sehen, anzuerkennen, wahrzunehmen, anzunehmen! Seither strahlt mein Herz anscheinend diverse Botschaften ins Universum und Herzensbotschaften haben eine große Anziehung! Ich hatte ein erstes kleines Ziel im Sinne meines purpose erarbeitet und kam schon ins Wanken bei der Umsetzung. Es erreichten mich ständig kleine Zeichen, die ich nicht übersehen konnte. So war der erste Schritt der Umsetzung wie automatisch vollbracht. Ich habe viel mehr Energie,  mache meinen Zweck sichtbar und daraus entsteht ein positiver Kreislauf.

Und nein, ich lag nicht falsch mit meinem Business, aber jetzt habe ich es auch wirklich mit meinem Zweck, meinem Beitrag, meiner größten Sehnsucht vernetzt und es geht leichtfüßiger von der Hand. Das "große Ziel" erschlägt mich nicht mehr, ich sehe den Weg klar vor mir und kann mich selbst besser in Worte fassen und gedanklich strukturieren.

Aus dem lauten Chaos wird energetische Stille, eine Kraft die mich trägt.

Jeder von uns besitzt diese Kraft.

Du musst nur hinsehen wollen, können und dürfen tust du es schon.

Gastartikel von Natalie Kiboumou-de Graaf: >> zum Autorinnen-Profil