In kleinen Schlucken die Welt ändern

Gastbeitrag von Silke Schippmann und Isabel Lenuck

Fotolia_107070073 K.-U. Häßler
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Bei keiner meiner täglichen Erledigungen wird mir die Abhängigkeit von der Freundlichkeit der anderen so sehr bewusst, wie beim Essen.

 

Unsere gesamte Existenz beruht von Anfang an auf der Güte (und der Hilfe) der anderen. Wenn uns unsere Mutter nach der Geburt nicht rund um die Uhr versorgen würde, wären wir innerhalb von kürzester Zeit tot.

 

Wenn der Vater (und / oder die soziale Gemeinschaft) die Mutter nicht voller Freundlichkeit tragen würde, könnte sie sich nicht um uns kümmern.

Und wäre all die nicht geschehen, könnte ich jetzt keine schlauen Gastbeiträge schreiben. 

 

Genauso verhält es sich mit dem Müsli-essen und Smoothie-trinken: Wenn nicht eine Vielzahl von Personen ihre Kraft und Zeit investiert hätten, diese Nahrungsmittel herzustellen, könnte ich diese jetzt nicht zu mir nehmen, mich gesund ernähren und daran erfreuen! Dafür bin ich sehr dankbar.


Deswegen versuche ich – im Rahmen meiner Möglichkeiten – diese gute Energie durch positive Impulse in zwei Richtungen weiterzugeben. Zum einen versuche ich, nachhaltig produzierte Lebensmittel zu konsumieren, um deren Erzeuger in ihrem Engagement zu unterstützen (wohl wissend, dass auch „Nachhaltigkeit“ viele Hürden birgt).

 

Zum anderen versuche ich, die daraus gewonnene Energie positiv und zum Wohle der andern zu verwenden.


Freundlichkeit kostet nichts. Das kann sich jeder leisten. Hilfsbereitschaft ebenso.


Ich versuche, die Welt mit meinen kleinen und beschränkten Mitteln etwas besser zu machen, also in kleinen Schlucken die Welt zu verändern. Etwa, indem ich freundlich und hilfsbereit bin, oder aber wenige, aber glückliche Eier kaufe.


Während ich mein Müsli esse, Smoothie trinke und ab und zu ein kleines Stück Bio-Fleisch achtsam verzehre, denke ich an die Freundlichkeit aller Lebewesen. Ich denke an den Reichtum der Natur, an dem ich so selbstverständlich teilhaben darf und ich empfinde tiefe Dankbarkeit dafür (Dankbarkeit kostet übrigens auch nichts!)

 

Es ist keine Selbstverständlichkeit, in solche einer Fülle zu leben!

 


Vielleicht bewirken all diese Gedanken nichts, vielleicht ist das nur Kopfkino. Vielleicht sind das alles nur Luxus-Gedanken einer Wohlstandsgesellschaft. Das kann gut sein. Der Kauf nachhaltig produzierter Waren verändert auf jeden Fall allemal etwas. Es ist eine win-win-Situation. (Bauer froh, Tiere froh, Umwelt froh, Konsument froh)

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Vielleicht aber verändern diese Gedanken doch meine Ausstrahlung?

 


Vielleicht bewirke ich mit meiner Freundlichkeit , dass sich jemand anderes entspannt und z.B. etwas weniger aggressiv Auto fährt, nicht geblitzt wird oder gar einen Unfall versursacht? Ich glaube, dass es sich lohnt, freundlich zu sein und dass es wichtig ist, achtsam zu sein. Auch wenn es vielleicht nur ein kleines bisschen ändert. Denken Sie nur an den Butterfly Effekt, der mit einem Flügelschlag die Welt verändern kann…

Über die Autorinnen:

Isabel Lenuck und Silke Schippmann sind Herausgeberinnen von "kostbar-zeit - über das Leben im Hier und Jetzt" (weitere Informationen unter www.kostbar-zeit.de).

Isabel Lenuck ist Tibetologin, Autorin und MuseumspädagoginWährend ihres Studiums an der Universität Hamburg unternahm sie mit und ohne ihre Kinder lange Studienreisen nach Tibet, China, Nordindien und Ladakh um buddhistische Klöster zu erforschen. Derzeit arbeitet sie u.a. im Völkerkundemuseum in Hamburg. 

Silke Schippmann arbeitet als Informationsmanagerin und Social Media Beraterin. Nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester studierte sie Internationales Informationsmanagement. 16 Jahre lang arbeitete sie als psychiatrische Krankenschwester bevor sie 2006 in die Welt der digitalen Kommunikation wechselte. 2012 gründete sie das Beratungsunternehmen dialog artists.